Allacher Friedensgebet zum Hiroshima Gedenken
05. Aug 2015
In der Vorbereitung für die Andacht wurden die hilfreichen Anregungen von Pax Christi aufgegriffen. Am Tag selber mit brennenden Kerzen das Peace-Zeichen auf der Altarinsel für alle sichtbar gemacht.
Trotz hochsommerlichem Wetter in der Ferienzeit fanden sich am Abend 27 Menschen in der Kirche ein, um diesem schrecklichen Ereignis zu gedenken. Wortgottesfeierleiterin Monika Neidhardt gab ein kurze Einführung in die Thematik, bevor zur Besinnung der Text von Sadako Kurihara, einer unmittelbar Betroffenen des Atombombenabwurfs, gelesen wurde. Die Besinnung wurde mit der Anfangssequenz des Liedes „ Hiroshima, I´m sorry “ der Kelly-Family mit Kirchenglocken, Vogelgezwitscher, Flugzeuggeräuschen und schließlich mit dem Detonationsgeräusch der Bombe eindrücklich eingeleitet. Nach dem Text wurde das bekannte Lied „Hiroshima“ von Wishful Thinking abgespielt, die Betroffenheit war fast im Kirchenraum spürbar.
Für die Lesung wählte die Leiterin die Friedensvision des Buches Micha, Kapitel 4, 1-5 aus.
Im anschließenden Impuls, den Monika Neidhardt vortrug, wurde klar, dass die Vorstellungen, die sich aus der Rede des Micha ergeben, so konkret sind, dass wir Christen uns schwer tun, über die Konsequenzen nachzudenken, wenn wir diese Prophetie des Micha ernst nehmen:
Was müssten wir z.B. zu einem Engagement der Bundeswehr in Kriegsbebieten sagen, was müssten wir zu den Rüstungsexporten und Waffenlieferungen sagen, ohne die unsere Exportwirtschaft kaum so gut laufen würde? Die Vision des Propheten Micha beschreibt eine Welt, wie Gott sie haben will.
Zwar würde es erst in den letzten Tagen so werden, aber wir sollten heute schon träumen, von Gottes neuer Welt, von einer Welt, in der nicht jeder gegen jeden kämpft, es nicht mehr nur um Ressourcen, Macht und Ansehen geht, sondern um Frieden, Gerechtigkeit und Liebe.
Es ist nur ein Bild – aber ein starkes. Dass Schwerter zu Pflugscharen würden.
Wenn man sich vorstellte, wie Panzer zu Mähdreschern würden, oder Gewehre zu Gartengeräten, wäre uns schnell klar, wie utopisch das sei. In der Bergpredigt käme gut zum Vorschein, wie Gott Frieden schaffen will. Wenn wir Christus in allen Dingen nachfolgten, veränderten wir uns und wir veränderten die Welt. Damit kämen wir der Vision des Micha näher.
Gottes neue Welt sei nicht mehr nur ein Traum, sondern würde Teil unserer Wirklichkeit, unseres Lebens.
Pax Christi erinnert an die Forderung, dass die in Deutschland und in weiteren europäischen Ländern gelagerten amerikanischen Atomwaffen abgezogen werden. Es erfordert globale Initiativen, die für die weltweite Ächtung von Atomwaffen eintreten. Weiter sollten die Atomwaffenstaaten bis zur vollständigen Abschaffung solcher Waffen auf deren Ersteinsatz verzichten.
Nach den
Fürbitten, dem Vaterunser und dem Friedensgruß las Barbara Demmel die
Geschichte von Sadako Sasaki und den
Papierkranichen vor. Dazu hatte sie extra viele bunte und auch aus alten
Gotteslob-Büchern Kraniche in Origami-Technik gefaltet, die den Mitfeiernden
zum Gedenken mitgegeben wurden.
Monika Neidhardt